Online-Glücksspiel: CLLB Rechtsanwälte holt Verlust von knapp 230.000 Euro zurück

24.10.2022
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Istvan Cocron

München,24.10.2022. Einem Mandanten von CLLB Rechtsanwälte ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Bei Online-Glücksspielen hatte er in kurzer Zeit knapp 230.000 Euro verloren. Er bekommt sein Geld nun nacheinem Urteil des Landgerichts Frankfurt vom 21.10.2022 vollständig zurück. Da die beklagte Betreiberin des Online-Casinos gegen das Verbot von öffentlichen Glücksspielen im Internet aus dem Glücksspielstaatsvertrag mit ihrem Angebot verstoßen habe, habe sie keinen rechtlichen Anspruch auf die Spieleinsätze und müsse den Verlust vollständig erstatten, entschied das Gericht. CLLB Rechtsanwälte hat das Urteil erstritten.

 

Hintergrund für die verbraucherfreundliche Rechtsprechung ist, dass, bis auf wenige Ausnahmen, Online-Glücksspiele in Deutschland bis Ende Juni 2021 verboten waren. An das Verbot haben sich viele Anbieter allerdings nicht gehalten und haben ihre Online-Casinos auch für Spieler in Deutschland leicht zugänglich gemacht. „Sie haben damit gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen. Abgeschlossene Spielverträge sind daher nichtig und die Spieler können ihren Verlustzurückfordern“, sagt Rechtsanwalt István Cocron, CLLB Rechtsanwälte, der schon für viele Spieler Geld von Online-Casinos zurückgeholt hat.

 

Der Spieler im vorliegenden Fall hatte von Januar bis August 2020 über eine deutschsprachige Webseite an Online-Glücksspielen teilgenommen. Er verlor in diesem Zeitraum unterm Strich rund 228.500 Euro. Die Betreiberin des Online-Casinos verfügte zwar über eine Glücksspiellizenz für Malta, nicht aber für Deutschland. „Da sie ohne erforderliche Lizenz die Online-Glücksspiele in Deutschland Lizenz nicht hätte anbieten dürfen, haben wir von ihr die Rückzahlung des Verlusts verlangt“, so Rechtsanwalt Cocron.

 

Die Klage am Landgericht Frankfurt hatte Erfolg. Das Veranstalten und Vermitteln von öffentlichen Glücksspielen im Internet war gemäß § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland verboten. Da die Beklagte gegen dieses Verbot verstoßen habe, seien die Spielverträge nichtig. Somit habe die beklagte Betreiberin des Online-Casinos die Spieleinsätze ohne rechtlichen Grund erhalten und müsse den Verlust daher vollständig erstatten, entschied das Landgericht Frankfurt.

 

Es ändere nichts an seinem Rückzahlungsanspruch, auch wenn der Kläger durch seine Teilnahme an den Online-Glücksspielen selbst gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen habe, so das Landgericht Frankfurt. Denn Ziel des Verbots sei, den Spieler vor suchtfördernden, ruinösen oderbetrügerischen Erscheinungsformen des Glücksspiels zu schützen. Das Gerichtmachte deutlich, dass dieses Ziel jedoch unterlaufen werden würde, wenn der Anbieter der illegalen Glücksspiele das Geld auch noch behalten dürfe.

 

Die Regeln für Online-Glücksspiele wurden zwar zum 1. Juli 2021 gelockert. „Das gilt jedoch nicht rückwirkend und es ist nach wie vor eine in Deutschlandgültige Lizenz für das öffentliche Angebot von Glücksspielen im Internet zwingenderforderlich. Daher haben Spieler weiterhin gute Chancen, ihre Verluste zurückzuholen“, so Rechtsanwalt Cocron.

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